„Vielfalt statt Einfalt“ erfasst in drei Worten ein Charakte- ristikum unseres Schullebens. Das Motto stand bereits zum zweiten Mal über unserem Schulfest. Engagierte Kolleginnen und Kollegen und die Schulleitung planten es in bewährter Weise zusammen mit dem Elternbeirat, sehr hilfsbereiten Eltern und dem Förderverein mit seinen kreativen Vorstandsfrauen. Sogar die Sonne ließ sich zur Mitarbeit motivieren und lieferte eine der Zutaten zu einem perfekten Fest. Was unsere Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer übers Jahr und an den Projekttagen so alles beschäftigt hatte, daraus gestaltete sich ein fast unüberschaubares Programm. Es wurde musiziert, getanzt und gesungen und auf dem Dach entstanden selbstgezimmerte Holzstühle. Zum Nachdenken brachte eine andere Form von Vielfalt: die des Müllhaufens, der sich täglich an der Schule ansammelt. Ein klarer Fall für das Energieteam, das sich nicht nur ums Energiesparen kümmert, sondern auch um Müllvermeidung. Überhaupt gab es einige Projekte rund um Umwelt- und Ressourcenschutz, z.B. Ideen für umweltfreundliche Verpackungen und „Upcycling“.

Artenvielfalt bildete den Grundgedanken beim Bau von Insektenhotels und Meinungsvielfalt beim Debattieren im Hilda-Bundestag. Und immer beliebt: Spiele aus aller Welt und Spezialitäten aus verschiedenen Ländern – sie ergeben sich ganz von selbst aus der Internationalität unser Schulgemeinschaft. Die Roadshow des Kolping-Netzwerks hatte sich zum Ziel gesetzt, den Zuschauern das Leben von Geflüchteten näherzubringen und um Akzeptanz zu werben. Mit diesem und vielen anderen Projekten hat das Hilda beim Schulfest Gesicht gezeigt für eine offene Gesellschaft, in der Neugier auf den Anderen größer ist als der Wunsch, „unter sich“ zu bleiben. Und wer sich gefragt hat, was „100 Jahre Frauenwahlrecht“ mit Vielfalt zu tun hat: Man stelle sich vor, wir leben im Jahr 2020 in Deutschland, es sind Landtags- oder Bundestagswahlen und nur Männer dürfen wählen gehen…

Autorin: Edith Drescher