Am 30. Juni 2022 besuchte der Philosophie-Kurs von Herrn Poetsch das Stück „Hannah Arendt – Ich will verstehen“ im Kulturhaus Osterfeld. Das von der Hauptdarstellerin Stefanie Wally selbst geschriebene Theaterstück basiert auf dem Drehbuch des 2013 erschienenen und mehrfach prämierten Films von Margarethe von Trotta.
„1960 spürt der israelische Geheimdienst den untergetauchten Adolf Eichmann, der im Dritten Reich die Deportationen der Juden in die Vernichtungslager organisierte, in Argentinien auf und entführt ihn nach Israel. Hannah Arendt – jüdische, in New York lebende Emigrantin, Universitätsprofessorin für politische Theorie – bietet dem New Yorker an, über den Prozess in Jerusalem zu berichten. Sie will verstehen, wie es zu der Nazi-Barbarei kommen konnte. Die angesehene jüdische Professorin provoziert mit ihrer These der „Banalität des Bösen“ einen Skandal. Sie sieht sich Anfeindungen entgegen, zieht sich zurück, verliert Freunde. Vom Geheimdienst wird sie gedrängt, die geplante Veröffentlichung ihres Buches aufzugeben. Doch die Hörsäle sind überfüllt, vor allem die jungen Studenten folgen mit großem Interesse den Schlussfolgerungen der unangepassten politischen Denkerin. Aber kann das Böse wirklich banal sein?“ (Quelle: www.kulturhaus-osterfeld.de)
Angeführt von einer starken Hauptdarstellerin bot die Aufführung einen eindrucksvollen Einblick in die Gedankenwelt Hannah Arendts, ihre von Brüchen gekennzeichnete Biographie wie auch ihre nicht einfache Persönlichkeit. Gleichzeitig schlug die Inszenierung immer wieder Brücken in die Gegenwart, um zu zeigen, dass Hannah Arendts Denken und ihre Frage nach dem Wesen des Bösen wie auch ihre Verteidigung der Freiheit als zentrales Merkmal des Menschen ungebrochene Relevanz haben.
Artikel und Foto: Herr Poetsch