Kannst du dich noch an dein letztes unvergessliches Festival erinnern? Oder hast du nicht auch mal Lust, einfach ein Wochenende nur mit Freunden und guter Musik zu verbringen?
Musik, Campen, Freunde… Festivals sind unglaublich beliebt und es ist verständlich, warum.
Eines der größten Musik- festivals in Deutschland ist „Rock am Ring“, welches seinen Namen durch seinen Standort von 1985 bis 2014 erhielt: die Rennstrecke am Nürburgring. Durch Generationen wird das Festival von den „Ringrockern“ besucht.
Einfach jeder, der die internationalen Rock- und Popgrößen sehen will, kommt an „Rock am Ring“ nicht vorbei. Daher stiegen die Besucherzahlen auf 140.000 Personen und somit wurde es zum erfolgreichsten Musikfestival in Deutschland. Mit solchen Besucherzahlen treten aber Probleme in der Logistik auf, sodass „Rock am Ring“ 2015 auf den ehemaligen Militärflughafen der Bundeswehr in Mendig umzog, 35 Kilometer entfernt vom Nürburgring. Bei dieser Entscheidung wurde jedoch ein wichtiger Standortfaktor vernachlässigt: das Wetter. 2016 verletzten schwere Gewitter in zwei Tagen insgesamt 115 Menschen, 15 davon schwer. Das Festival musste abgebrochen werden mit fatalen Folgen für die Musiker, Besucher und Einzelhändler. 2017 zog „Rock am Ring“ dann wieder zum Nürburgring zurück. Um ein solches populäres Festival zu veranstalten, braucht man den perfekten geografischen Ort, der viele Standortfaktoren erfüllen sollte. Auch solche, an die wir als Besucher gar nicht denken, während wir Erlebnisse genießen. Nicht nur die Berücksichtigung des Wetters ist von Bedeutung, sondern auch die Versorgung der Besucher mit Schlaf- und Parkplätzen, Waschräumen und Essen. Die Musiker sollten ihre Technik sicher verstauen können und nicht dauernd die Bühne wechseln müssen. Zusammen ein großer Aufwand und dennoch lohnt er sich!
Stell dir mal vor, Pforzheim würde ein Festival wie „Rock am Ring“ ausrichten. Erstmal wäre es für uns perfekt, denn wir kämen einfach von zu Hause zu den größten Künstlern unserer heutigen Zeit, aber auch Weitreisende hätten Platz auf großen Wiesen außerhalb Pforzheims. Auch über Bahnverbindungen und die drei Autobahnauffahrten wäre Pforzheim gut zu erreichen. Das CCP und alle großen Sport- und Veranstaltungshallen würden für die Musiker geräumt werden, wodurch diese, ihre Technik und die Besucher vor Wetterschwankungen geschützt wären. Verbunden würden alle Hallen und Campingplätze mit Shuttle-Bussen, welche die Festivalbesucher zu ihren gewünschten Konzerten brächten oder auch zum nächsten guten Club, der nächsten besten Bar oder in ein schönes Restaurant. Zusammen ein umfangreiches 3-Tages-Erlebnis mit vielen Möglichkeiten.
Kurz noch von der wirtschaftlichen Seite betrachtet, würden die Stadt Pforzheim und viele Einzelhändler, wie Bar-Besitzer etc. viel Gewinn machen. Schließlich hätten diese durch die vielen Festivalbesucher einen großen Zulauf an Kundschaft. Ein Festival bei uns vor der Haustür würde sich also für alle Beteiligten lohnen.
Klingt spannend? Lebensnah? Anschaulich? Stadt- Land-Fluss ist längst vorbei. Auch das „kann“ Geografie: Orientierung geben, wenn die Welt komplex wird.
Autorin: Christin Drechsel (K2)