Was würden wohl die Berge erzählen, wenn sie reden könnten? Vor 100 Jahren wütete eine Schlacht zwischen Italien und Österreich-Ungarn in genau diesen Giganten, den 3 Zinnen in den Dolomiten. Zwischen den steilen Abhängen und tiefen Schluchten ging es wild hin und her. Genau an diesen Ort ging die Studienfahrt der K2 zusammen mit den Lehrern Herrn Schroth (BS) und Herrn Schneider (KS).
Durch alte Stollen kämpften sich die Schüler*innen hunderte Stufen hinauf und erlebten hautnahe Einblicke in die Kriegsbedingungen des 1. Weltkrieges. Durch die kleinen Schießscharten, die man von außen nur mit gutem Auge erahnen konnte, zeichnete sich ein einzigartiges Bergpanorama ab. Entlang zahlreicher Klettersteige, sowie über hohe Abgründe an der Felswand entlang, sammelten die Schüler*innen einmalige Erlebnisse und wurden an ihre Grenzen gebracht. Sichere Tritte in den steilen Wänden waren hierfür absolut notwendig. Dabei spielte nicht nur die körperliche Anstrengung oder die psychische Herausforderung eine entscheidende Rolle, sondern auch die kalten untypischen Wetterbedingungen. Wo normalerweise zu dieser Jahreszeit nur eine steinige Felswüste zu finden ist, erwartete die Gruppe ein Wintereinbruch. In den teilweise hüfthohen Schneepassagen kamen so einige tagsüber ins Schwitzen und nachts ins Frieren. Doch die kalten Temperaturen hatten auch ihr Gutes: Am letzten Tag konnten die Schüler*innen über wilde Schneerutschen durch lange Felsrinnen hinab ins Tal rutschen. Von dort aus ging es nur noch ein paar Minuten zu Fuß Berg ab. Mit viel alpiner Luft erreichte die Gruppe jeden Abend eine andere einzigartige Hütte mitten in den Bergen. Die fehlende Internetverbindung auf diesen Berghütten führte immer wieder zu abendlichen Mäxle-Runden.
Gar nicht mal so lustig wie die abendlichen Spielrunden waren die Erinnerungen an die dunklen Zeiten der Giganten, an welche man auch in den Hütten immer wieder erinnert wurde. In dem Freilichtmuseum beim Abstieg wurden noch einmal völlig neue Facetten des Kriegsgebietes aufgezeigt. Hier erkundeten die Schüler*innen auf eigene Faust die originalen Schützengräben in den Stellungen des italienischen Militärs.
Die vielen Drohnenbilder veranschaulichen die phänomenale Bergwelt in einem völlig neuen Blickfeld. Nur durch den Teamgeist und den Zusammenhalt der Gruppe konnte diese sowohl physisch als auch psychisch herausfordernde Studienfahrt von allen gut gemeistert werden.
Bilder: Louis Aichelmann
Artikel: Leonie Ehringer & Annika Kestler